Coaching - Das Herzstück der Gemeinschaftsschule im Lockdown. Die wichtigen Beratungsgespräche zwischen den Klassenlehrern und Schüler/innen finden online statt.

Die Schüler/innen werden als Lernpartner ernst genommen und das Lernen wird zum gemeinsamen Prozess: Die Schüler/innen überlegen, was sie selbst tun können und die Lehrkräfte zeigen auf, wie sie sie dabei unterstützen und ihnen helfen können. Gleichzeitig werden Erfolge sichtbar und erfolgreiche Lernstrategien werden identifiziert – das „Lernen wird gelernt“. Bei den Schüler/innen ist das Coaching sehr beliebt – schließlich sind es Gespräche, bei denen sich die Lehrkräfte nur für sie Zeit nehmen. Die Lehrkräfte wiederum haben den „Luxus“ sich die Zeit für diese Gespräche als Teil ihres Deputates nehmen zu können. „Ich kenne die Situation noch sehr gut aus meiner Zeit als Realschullehrer. Man hat große Klassen und sieht die Notwendigkeit Einzelgespräche zu führen und individuell zu beraten. Doch genau dies war in einem vollen Stundenplan meist nur in den Pausen und damit eher unsystematisch möglich. Genau dies ist das Schöne an der Schulart Gemeinschaftsschule, wo wir uns gezielt und fest im Stundenplan eingeplant Zeit für diese Gespräche nehmen können.“ erinnert sich beispielsweise Schulleiter Dominik Bernhart.

Gerade im Fernlernen während der Schulschließung zeigt sich die besondere Bedeutung dieser Gespräche und die Schule setzt alles daran, die enge Begleitungen der Lernenden auch aus der Distanz zu gewährleisten und sie werden in Form von Videokonferenzen abgehalten. Dass dies auch bei den Schüler gut ankommt, zeigt die große Nachfrage nach Coaching-Gesprächen. So beispielsweise in der sechsten Klasse bei Herrn Pflugmacher: Hier schnellten auf die Nachfrage des Klassenlehrers, wer denn Interesse an einem Gespräch habe, fast alle virtuellen Hände nach oben. „Den Schülerinnen und Schülern ist es nicht nur wichtig gemeinsam über die Erfolge oder Probleme im Fernlernen zu sprechen, sondern auch einfach den Kontakt zum Lehrer zu halten.“, betont StR Jan Pflugmacher. „So häufen sich auch private Nachfragen an mich, wie z.B.: Arbeiten sie von zu Hause oder in der Schule? Wie geht es Ihrer Frau?“ Es freut ihn, dass sowohl seine Schüler/innen ihn und er sie auf diese Weise besser kennenlerne. „Gerade in der Zeit des Lockdowns merkt man den Schülern an, dass es einen großen Kommunikationsbedarf gibt. Meiner Frau geht es übrigens gut.“, schmunzelt er.

Foto: Jan Pflugmacher im virtuellen Coaching-Gespräch.

 

Die Videokonferenzen ersetzten das persönliche Gespräch natürlich nicht 1:1, doch der Kontakt zu den Lernenden kann gut gehalten werden, betont Pflugmacher und die Zielsetzungen des Coachings können auch in diesem Format erreicht werden. Es werden gemeinsam digital Ziele erarbeitet, gelingende Lernsituationen hervorgehoben und eventuell vorhandene Probleme offen angesprochen – und wenn es sein muss, gibt es auch mal einen „virtuellen Tritt in den Hintern“.

„Die Schüler merken so ganz genau, dass wir sie nicht alleine lassen beim Lernen, auch wenn wir aktuell nicht gemeinsam in einem Raum sitzen können. Gerade in der aktuellen Situation ist es besonders wichtig, dass deutlich wird: ‚Mein Lehrer ist für mich da!‘ und ‚Wir packen das gemeinsam!‘. Das entspricht genau unserer Grundüberzeugung an der GMS Neubulach. Wir wollen „nah dran sein“ und gemeinsam auf Augenhöhe gute Schule machen. Eigentlich etwas, das man sich von Schule immer wünschen sollte.“ (Nadine Waidelich).

 

 

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